Dienstag, 13. Juni 2023

---- Anton Wilhelm Florentin von Zuccalmaglio ---- 12. 04.1803, Waldbröl bis 23. 03.1869, Nachrodt (aktualisiert)

Cover des Buches (s.u.)
Anton Wilhelm Florentin von Zuccalmaglio stammte aus Waldbröl im Bergischen Land, wo sein Vater als Rechtsanwalt arbeitete. Die Familie zog aber bald nach Opladen und dann ins benachbarte Schlebusch. Der neugierige und hoch intelligente junge Anton Wilhelm forschte, dichtete, musizierte, sammelte Sagen und Mythen aus Europa und dem Orient, außerdem Volkslieder, die er z.T. bearbeitete. 
Zuccalnaglio-Zeichnung von Pater und Nonne in Letmathe

Neben seinem Jurastudium in Heidelberg beschäftigte er sich mit Archäologie und der Entwicklung der deutschen Sprache.
Finanziell hatte er zwischendurch immer wieder mit Problemen zu kämpfen. Überhaupt führte er - meist unter seinen Schriftstellernamen Wilhelm von Waldbrühl - ein unruhiges Leben. So war es ein Glücksfall für ihn, als Erzieher des einzigen Sohnes des Fürsten Gortschakow in Warschau arbeiten zu können. Während der dort verbrachten acht Jahre vertiefte er - auch durch Reisen mit seinem Schüler - sein Wissen über Russland.
Er studierte intensiv die slavische und persische Sprache. Hier lernte er auch die orientalische Erzähltradition kennen, die sich auf  Firdausi (940-1020) zurückführen lässt. 1840 erfolgte die Rückkehr nach Deutschland
Grabstein von A.W.F. von Zuccalmaglio
auf der Burg Altena
"Er ging zunächst nach Berlin, wo er in Gelehrten- und Künstlerkreisen verkehrte und unter anderem mit den Geschwistern Mendelssohn-Bartholdy Freundschaft schloß. Hierauf ließ er sich in Schlebusch nieder, von wo aus er auf Wanderschaften botanische und archäologische Merkwürdigkeiten erforschte und als Förderer der Musikkultur (Hebung der rheinischen Musikfeste und Männergesangvereine) auftrat. Anton Wilhelm hielt sich in den Jahren von 1840-47 hauptsächlich in Köln und Düsseldorf auf. In Köln schloß er sich den Dombauleuten an und war befreundet mit dem Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner ... In dieser Zeit setzte er sich für Angelegenheiten der deutschen Kulturpflege ein, u.a. für den Kölner Dombau, die Mozart-Stiftung Frankfurt, eine bessere Ausbildung von Kirchenmusikern und die Gründung einer Organistenschule. In Düsseldorf unterhielt er nahen Kontakt u.a. zu den Malern Achenbach, Schadow und Lessing. In dieser Zeit begegnete er auch ebenso vielen Musikern wie z.B. Felix Mendelssohn-Bartholdy ... und Robert Schumann ... Aus Geldmangel wurde er von 1847 bis 1854 Hauslehrer in Frankfurt a. M. in der Familie eines wohlhabenden Papierfabrikanten. Ihren Sommersitz hatte die Familie in Freiburg i. Breisgau. Viele Reisen führten den Erzieher in dieser Zeit in die Schweiz, nach Italien, nach Frankreich und in andere Gebiete Deutschlands. In Frankfurt wurde er mit Dr. Hoffmann, dem Verfasser des „Struwwelpeters“, bekannt. Zwei „berufsfreie“ Jahre schlossen sich an, in denen Anton Wilhelm sich bei Freunden und Verwandten aufhielt ... Seit 1855/1856 war er Erzieher in Elberfeld. 
Mit einem befreundeten Naturkundelehrer erwanderte er die engere
 und weitere Umgebung, machte 
Naturbeobachtungen und geologische Untersuchungen ... Ab 1858 war er Hauslehrer in Hagen-Wehringhausen und von 1860 bis 1866 in Nachrodt bei Iserlohn. Anschließend zog er zu seinem Bruder Vincenz nach Grevenbroich, dort ganz den Wissenschaften und dem Umgange mit Freunden lebend ... 
Er starb bei einem Besuch in Nachrodt am 23. März 1869."
Bild auf der Info-Tafel am Altenaer Glockenspiel
 am Haus der Stadtgalerie

Melodie: "Kein schöner Land ..." >>> 
(YouTube)



A.W.F. von Zuccalmaglio von 1860-1866 als Erzieher bei der Familie von Löbbecke in Nachrodt


Zuccalmaglio-Denkmal in Waldbröl (Wikipedia)


Anton Wilhelm Florentin von Zuccalmaglio.
Ein "Lieder"-liches Genie.
Veröffentlichungen des Heimatbundes Märkischer Kreis, Bd. 11
Balve: Zimmermann 1991, 232 S., Abb. ---
ISBN-10: ‎ 3890530397 --- ISBN-13: ‎ 978-3890530390

Inhalt des Buches 


Lizenz: CC 

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