Der japanische Philosoph UEDA Shizuteru (17.01.1926 - 28.06.2019) gehört zu den bedeutenden Vermittlern japanisch-buddhistischen und europäisch-mystischen Gedankenguts, und zwar im Horizont von Philosophie und Religion. Sein Vater war Shingon-Priester, einer esoterischen Richtung des Buddhismus.
Für die Vermittlung west-östlichen Gedankengutes spielte sein Studium im Rahmen der Kyoto-Schule bei NISHITANI Keiji, dem Nachfolger von NISHIDA Kitaro an der Universität Kyōto eine ebenso große Rolle wie seine Begegnung zwischen 1959 und 1963 mit den Religionswissenschaftlern
Friedrich Heiler (1892-1967) und Ernst Benz (1907-1978) an der Universität Marburg.
Zuerst 1965 erschienen,
wieder aufgelegt 2018.
Aktualisierte Neuausgabe, Hg.: Wolf Burbat.
Freiburg/Br.: Verlag Alber
(Herder) 2018, 256 S.
Mehr zum Buch mit Inhaltverzeichnis und Leseprobe>>>
Seit 1964 lehrte Ueda Deutsche Sprache und Literatur an der Universität Kyōto. 1977 wurde er auf den dortigen Lehrstuhl für Philosophie und Religion berufen.
Er gehört "der dritten Generation" der sog. Kyōto-Schule an, die sich dem Erbe Nishida Kitarōs (1870-1945) verpflichtet weiß und das dialektische Zusammendenken von Philosophie und Religion(en) weiter im Ost-West-Kontext vertieft. Nach seiner 1989 erfolgten Emeritierung arbeitete Ueda u.a. als Gastprofessor an der Hanazono-Universität, der einzigen Universität der Zen-buddhistischen Rinzai-Schule, ebenfalls in Kyoto.
In einem Nachruf auf Ueda schrieb der Vorsitzende der Gesellschaft für Interkulturelle Philosophie (GIP), Georg Stenger (Universität Wien) unter anderem:
Für die Vermittlung west-östlichen Gedankengutes spielte sein Studium im Rahmen der Kyoto-Schule bei NISHITANI Keiji, dem Nachfolger von NISHIDA Kitaro an der Universität Kyōto eine ebenso große Rolle wie seine Begegnung zwischen 1959 und 1963 mit den Religionswissenschaftlern
Friedrich Heiler (1892-1967) und Ernst Benz (1907-1978) an der Universität Marburg.
In seiner Dissertation hat er bereits diese
ost-westliche Verbindungsstruktur "geknüpft":
ost-westliche Verbindungsstruktur "geknüpft":
Die mystische Anthropologie
Meister Eckharts
Meister Eckharts
und ihre Konfrontation mit der Mystik
des Zen-Buddhismus
wieder aufgelegt 2018.
Aktualisierte Neuausgabe, Hg.: Wolf Burbat.
Freiburg/Br.: Verlag Alber
(Herder) 2018, 256 S.
Mehr zum Buch mit Inhaltverzeichnis und Leseprobe>>>
Universität Kyoto, an der die Kyoto-Schule entstand (wikipedia) |
Er gehört "der dritten Generation" der sog. Kyōto-Schule an, die sich dem Erbe Nishida Kitarōs (1870-1945) verpflichtet weiß und das dialektische Zusammendenken von Philosophie und Religion(en) weiter im Ost-West-Kontext vertieft. Nach seiner 1989 erfolgten Emeritierung arbeitete Ueda u.a. als Gastprofessor an der Hanazono-Universität, der einzigen Universität der Zen-buddhistischen Rinzai-Schule, ebenfalls in Kyoto.
In einem Nachruf auf Ueda schrieb der Vorsitzende der Gesellschaft für Interkulturelle Philosophie (GIP), Georg Stenger (Universität Wien) unter anderem:
>Nach dem Tod
seiner Frau Maniko, der in Japan bekannten Übersetzerin u.a.
von Michael Endes weltweit bekanntem Buch "Momo", hat Ueda
zuletzt in einem Altersheim in einem Vorort von Kyoto
gelebt. Ueda, der mehrere Auszeichnungen für sein Werk
bekommen hat, war einer der Pioniere der "Interkulturellen
Philosophie". Kaum jemand anderes als er hat das für die
Japanische Philosophie so grundlegende Wort des "Zwischen"
nicht nur in seiner Bedeutungsvielfalt, sondern auch in
seiner praktischen, alltagskonstitutiven Bedeutung
durchmessen, was etwa bei seiner Analyse des
"japanischen Grußes" genuin interkulturelle Einsichten zu
Tage gefördert hat ... Ryosuke Ohashi hat in einem
Nachruf von Ueda als einem "Fackelläufer der Kyoto-Schule"
gesprochen, dessen Leistung darin bestand, "den
philosophischen Nachschein dieser Schule aufzubewahren und
zugleich neue Wege zu öffnen." Nicht von ungefähr, dass
Shizuteru Ueda gemeinsam mit Kôichi Tsujimura zur "dritten
Generation" der Kyoto-Schule gerechnet wird.
Ueda ... war von Anfang an an der "Zwiesprache"
zwischen östlichen und westlichen Grundbegriffen (Nichts -
Sein u.a.m.) und deren Konzeptionen interessiert,
was denn auch viele seiner Arbeiten im Naheverhältnis von
philosophischer Denkarbeit und religionsphilosophischen
Zuordnungen verorten lässt ... Der Name UEDA Shizuteru wird für ein interkulturelles Ethos, verbunden mit einem eben solchen Aisthetos gegenwärtig
bleiben.<
- Literaturhinweise zu
Ueda bei Wikipedia >>> - In Deutsch erschien neben seiner Dissertation auch:
Wer oder was bin ich? Zur Phänomenologie des Selbst im Zen-Buddhismus.
Freiburg/Br. K. Alber (Herder) 2011, 206 S., 2. Aufl., 224 S.
Verlagsinformation, Inhaltsverzeichnis
und Leseprobe >>> - John C. Maraldo: Zen, Language and the Other.
The Philosophy of Ueda Shizuteru.
In: The Ten Directions. Edited by Zen Center of Los Angeles
and The Kuroda Institut. Vol. 10:2 (1989) - Buddhismus und religiöse Traditionen in Japan >>>
- Mehr zu Kyoto-Schule auch bei Martin Repp >>>
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