Donnerstag, 20. Dezember 2018

Engel unterwegs ...


Engel. Nowgoroder Schule, 12. Jh.
Original: Russisches Museum St. Petersburg
Nicht nur an Weihnachten
sind Engel unterwegs,
aber sie scheinendie dunklen Nächte des Winters zu lieben.Und wer mit dem inneren Auge genau hinschautkann ihre leuchtenden Flügel erahnen. 
Sie sehen in die Tiefen der Seele
und erkennen,
wo sie ihr himmlisches Leuchten
hineinbringen müssen,
aber sie tun dies menschlich,
darum trägt ihr zartes Antlitz
die menschlichen Züge des
liebenden Mitseins.




Dreieinigkeit, Andrei Rubljow, 1411
Der Vater im durchscheinenden Gewand,
der Sohn mit erdfarbenem Kleid
mit dem Symbol des Opferlamms im Kelch,
der Hl. Geist in der Grünkraft
und himmlischem Blau
Original: Treljakow-Galerie, Moskau



Dem Irdischen zugewandt
lassen die Engel Gott selbst
durchscheinen:
Jenseitig lichtvoll,
irdisch bis in die Tiefe des Leidens
der Erde menschlich verbunden  
und schöpferisch
die Grünkraft des Geistes ausstrahlend –
Gott in den Engeln
sich dreifach nähernd.












Es ist nicht ganz leicht,
dies zu erkennen am Tisch des Alltags,
den Durchblick gewinnen,
das Himmlische wahr-nehmen
und achtsam gestärkt den Weg gehen.
Denn der Mensch hört oft nicht
den Flügelschlag der himmlischen Boten.
Darum gilt es, das Lauschen erneut zu lernen.
Und der still Horchende
erfährt heilenden Klang.
Denn die Engel singen noch immer 
die Geschichte von der Menschlichkeit Gottes,
die in der Tiefe der Niedrigkeit
das göttliche Licht entfachte,
das niemals verlöscht.
Hildegard von Bingen: "Chöre der Engel",
aus "Scivias" - Wisse die Wege (Tafel 9)
Darum gehören das
 
„Ehre sei Gott in der Höhe“ und
das 
„Frieden auf Erden“ zusammen.

Selbst in finsterster Nacht
und im hoffnungslosen Allein
hat schon mancher gespürt,
wie der himmlische Flügelhauch
sein Gesicht berührte.
Und der Dank ging nach DORT.
Die Sterne wissen davon.
Und wenn die Engel dieses
Universale Gloria singen
bekommt ihr Lächeln
ein besonderes Funkeln.
Du kannst es sehen,
in jeder Heiligen Nacht.




CC 

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