Der Deutsche Kulturrat hat sich angesichts der Ergebnisse einer Studie der Universität Münster beunruhigt gezeigt, weil die Deutschen offensichtlich wesentlich stärkere Ablehnungstendenzen gegenüber dem Islam (und auch anderen nichtchristlicehn Religionen) haben als die Bürger anderer europäische Länder (die Schweiz einmal ausgenommen). Selbst Frankreich, die Niederlande und Dänemark stehen besser da, und deren Bürger zeigen ein offeneres Demokratieveständnis als die Deutschen. Und Portugal gibt sich besonders tolerant!
Gemeinsame Begegnungen 2010
Allein dieses Ergebnis muss beunruhigen:Während Niederländer, Franzosen und Dänen mehrheitlich positiv über Muslime denken
(zu 62 %, 56 % und 55 %),
gilt das in Deutschland nur für eine Minderheit
von 34 % (West) und 26 % (Ost)
Hier die Ergebnisse in Kürze, wie sie der Leiter der Studie, Prof. Dr. Detlef Pollack vorstellte.
Auch der Hauptgrund dieser Intoleranz lässt sich feststellen: Fehlende Kontakte der autochthonen Deutschen zu den Eingewanderten und denen mit türkischer oder arabischer Migrationsgeschichte.
Die Presse hat sich mit dieser Veröffentlichung intensiv auseiander gesetzt und ausführlich kommentiert, z.B.:
- Märkische Allgemeine (mit guter Übersicht) vom 03.12.10
- Telepolis vom 03.12.10
- WELT online vom 01.12.10
- Der Westen (WAZ) vom 02.12.10
- Kleiner Hintergrundbericht mit einem Beispiel in der ZDF-Mediathek
- Unter der missverständlichen Überschrift, als würde die Kulturwissenschaftlerin Heidi Keller (Osnabrück) die Studie der Universität Münster als Vorurteile vestärkend kritisieren, berichtet epd, dass die Studie letztlich nur das wiedergebe, was jahrelang durch die Medien propagiert wurde.
Vgl. übrigens auch die Studien zur Einschätzung des Islam in den Veröffentlichungen mit den Titeln:
Islamfeindschaft / Islamverherrlichung
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