Sonntag, 21. Februar 2021

Westfälisches Kleinod: Ehemaliges Zisterzienserinnenkloster St. Maria in Welver

Ehem. Klosterkirche St. Albanus und Cyriakus Welver

Das Kloster Welver war eine Zisterzienserinnenabtei in Welver bei Soest
Die ehem. romanische Klosterkirche
mit dem Kirchturm von St. Bernhard dahinter
"Die Anfänge des Zisterzienserinnenklosters Welver ... lassen sich bis in das Jahr 1238 zurückverfolgen.
Die vom Kloster Marienborn in Lippramsdorf ausgegangene Gründung kann allerdings erst für die Zeit um 1240/1242 als abgeschlossen gelten. Grundlage bildeten die aus dem Besitz der Vögte von Soest stammenden Güter in Klotingen, Scheidingen und Welver einschließlich der dortigen Pfarrkirche. Im Verlauf der 1531 in der Soester Börde eingeführten Reformation konnte das Kloster zwar seine innere Selbstständigkeit behaupten, musste aber neben dem katholischen Pfarrer einen lutherischen Vizekurator an der Pfarrkirche zulassen.
 Im Jahre 1649 fiel die Pfarrkirche, unter Beibehaltung des Kollationsrechtes der Äbtissin, an die Lutherische Gemeinde. Das Kollationsrecht blieb bis 1712 unangefochten; bei der nachfolgenden Besetzung der Pfarrstelle im Jahre 1728 wies der Magistrat der Stadt Soest die Ansprüche des Klosters jedoch zurück. Die Spannungen zwischen Kloster und Gemeinde hatten zuvor schon zum Bau einer Klosterkirche in den Jahren 1697-1701 geführt.
Eine katholische Pfarrgemeinde (St. Bernhard) konnte sich allerdings erst wieder im Jahre 1807 bilden.

Das Kloster wurde am 19.11.1809 aufgehoben. Während einige Gebäudeteile an die neue Pfarrgemeinde gingen, wurden andere abgebrochen oder umgenutzt (Krankenhaus, Schule, Wohnung). Im ehemaligen Äbtissinnenhaus befindet sich heute das Pfarrhaus."  Seit 1809 ist die alte Kirche Teil der evangelischen Kirchengemeinde Welver. 

(aus: Internet-Portal Westfälische Geschichte)

Die Klostergeschichte von Welver ist ein Beispiel, dass man sich bei allen Glaubensdifferenzen doch im konfessionellen Nebeneinander einigermaßen arrangieren kann. Unter den heutigen Bedingungen lässt sich aber noch weiter fragen, wie aus dem Nebeneinander ein Miteinander in der Verschiedenheit werden kann. Wenn man in der Geschichte auch räumlich so eng beieinander lebte, wie sich das in Welver zeigt, ist genau dieses Nebeneinander die Herausforderung, es in Zukunft wirklich im Miteinander besser zu machen.

Ehemalige Klosterkirche St. Bernhard
"Die ehemalige Klosterkirche ist ein verputzter Saal von zwei Jochen mit einem Chor im 5/8-Schluss. Der Westturm unter einer geschweiften Haube ist eingestellt. Das Gebäude wurde von 1697 bis 1707 als Neubau nördlich der alten, nun evangelischen Kirche St. Albanus und Cyriakus errichtet. Die Erhebung zur Pfarrkirche erfolgte 1809" (wikipedia).
Details zur Baugeschichte und Inneneinrichtung (wikiwand)>>>


Innenraum der ehem. Klosterkirche St. Bernhard


Nebeneinander der kath. Kirche St. Bernhard
und der ev. Kirche St. Albanus und Cyriakus



Der Bernhardsbrunnen als Erinnerung an den Hl. Bernhard,
den entscheidenden Promotor des Zisterzienserordens.
Im Hintergrund der Gäste und Beichtiger-Trakt

Die beiden ehemaligen Klosterkirchen mit dem Bernhardsbrunnen

Kirchhof mit der Mauer des ehem. ev. Friedhofs


Chorseiten der beiden Kirchen


Abtissinnenhaus

Klosterareal. Die ummauerte Grünfläche gehörte zum ev. Friedhof.

Literaturhinweise

  • Rudolf Fidler / Meinolf Schultebraucks Das Zisterzienserinnenkloster St. Mariae zu Welver und seine Pfarr- und Klosterkirche St. Bernhard. Paderborn: Bonifatius 2007, 235 S., Abb.
  • Auszüge aus der Festschrift der Pfarrgemeinde St. Bernhard zu Welver anlässlich des 300. Jahrestags der Erbauung der Pfarrkirche St. Bernhard (28 S.)
  • H. Dickmann: Kloster Welver 1238-1809. 
    Verein der Freunde und Förderer des Klosters Saarn e.V.,
     Februar 2021, 12 S.
Lizenz: CC


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