Freitag, 29. Januar 2021

Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Lüdenscheid in Verbindung mit der ehem. Synagoge Hohenlimburg

Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Lüdenscheid >>>
--- Ziele der GCJZ Lüdenscheid >>>
  • Jüdische Gemeinde Lüdenscheid
    (Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum)
  • Jüdischer Friedhof am Ramsberg (Stadt Lüdenscheid)
  • Alter jüdischer Friedhof (aufgehoben)
    [route you]
  • Erich Kann: Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde in Lüdenscheid. Der Reidemeister. Geschichtsblätter für Lüdenscheid Stadt und Land, Nr. 43, 10.09.1968, S. 333-340
  • Michael Brocke (Hg.), erarbeitet vom  Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte:
    Feuer an Dein Heiligtum gelegt. Zerstörte Synagogen 1938
    Nordrhein-Westfalen. Bochum: Kamp 1999,
    Lüdenscheid: S. 351f
  • Günter Birkmann / Hartmut Stratmann:
    Bedenke, vor wem du stehst.
    300 Synagogen und ihre Geschichte. Essen: Klartext 1998,
    Lüdenscheid S. 100f

  • Hella Goldbach: 

    Rede am 27.1.2021 an der jüdischen Gedenktafel 
    zur Erinnerung an die Befreiung von Auschwitz 1945 


    Bald wird es jene nicht mehr geben, die die Hölle der Vernichtungslager wie Auschwitz am eigenen Leib erfahren haben. Er wird niemand mehr leben, der aus erster Hand die Geschichte seines Überlebens erzählen kann. So denke ich gerne an den Besuch von Frau Lasker Wallfisch, die Auschwitz und Bergen Belsen überstand und in anschaulicher Weise ihren Überlebenskampf schilderte, was sich unserer Vorstellungskraft vollkommen entzog, diese planmäßige Organisation der industriellen Tötung von Millionen von Menschen, einzig um ihrer gesellschaftlichen oder religiösen Zugehörigkeit willen. Die Intension der jüdischen Überlebenden war oder ist noch in seltenen Fällen, nicht zu schweigen, sondern von den Gräuel, die sie erlebten, zu berichten. „Wenn wir schweigen, wer wird dann sprechen ?“So besteht die Gefahr, dass diese ungeheuerlichen Taten als Legenden abgetan werden und das darf nicht sein, denn wenn wir die Vergangenheit vergessen, sind wir verdammt, sie zu wiederholen.
    'Es sind jetzt 76 Jahre her, dass Auschwitz von der russischen Armee  befreit wurde. Viele Juden, besonders aus der Sowjetunion haben in Europa und bei uns eine neue Heimat gefunden. Aber haben sie das wirklich? In Europa, besonders in Frankreich und bei uns, erstarken immer mehr die politischen Rechten, der Judenhass, gewalttätige Übergriffe auf Juden häufen sich, Synagogen müssen bewacht werden, Beleidigungen und Bedrohungen sind an der Tagesordnung. Zu dem einheimischen Antisemitismus gesellt sich der muslimische, der aus Syrien, Afghanistan und Nordafrika eingesickert ist. Hinzu kommt noch, dass in ihren Augen der Stadt Israel nicht bestehen darf, er muss vernichtet werden. Verschwörungstheorien bis hin zur Leugnung der Shoa gehören auch in dieses Raster. Ein erschreckendes Bild, was sich da auftut.
    Mit Blick auf die Zukunft sind wir aufgerufen, dem Antisemitismus die Stirn zu bieten, dagegen anzukämpfen. Es reicht nicht, nur Gedenktage wie der 9.November und den heutigen zu halten, wir müssen wach und sensibel werden, Menschenrechte achten, Minderheiten tolerieren und jüdische Religion, Lebensweise und Kultur kennenlernen, denn was man nicht kennt, achtet man nicht. Wir profitieren von der Andersartigkeit unserer Mitmenschen, doch wenn wir sie nicht sehen wollen, werden wir blind. Wenn wir nicht zuhören, lernen wir nichts dazu. Wenn wir nicht auf zugehen, bleiben wir stehen und unsere Lebensweise wird grau.  

  • Gottesdienst zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus,  27.01.2021 in der Johanneskirche Lüdenscheid


Besuch der ehemaligen Synagoge Hohenlimburg >>>
Nach Vereinbarung: Anmeldung bei
Hella Goldbach (E-Mail:  hella.goldbach@gmx.de --- Tel. 02351-677655)



Synagoge Hohenlimburg: Gedenktafel in der Tora-Nische


Lizenz: CC


Keine Kommentare: