Freitag, 11. März 2022

Ehemalige Synagoge Hohenlimburg

Eingangstür mit Info-Tafel links
"Die Synagoge in Hohenlimburg wurde 1870 unter dem Baumeister Liesenhoff aus Oestrich vollendet. Sie liegt bei ihrer Nähe zu den ehemaligen Burgmannenhäusern im bürgerlichen Wohnbezirk auf einer Terrasse am Berghang. Die Synagoge hat einen kubischen Baukörper mit quadratischem Grundriss und zeigt so Anklänge an orientalische Bauformen.

Synagoge - Eingangsseite
Davon abweichend ist sie aber mit einem flachen verschieferten Pyramidendach bedeckt. An der Ostseite (Richtung Jerusalem) ist die fünfseitige Thora-Nische als Apsis angebaut. Diese hat oben ein Rundfenster mit dem Bild des Davidsterns. Stilistisch ist der mit großen Rundbogenfenstern versehene Bau dem so genannten klassizistischen Rundbogenstil zuzuordnen. Die Fenster zu beiden Seiten der einstigen Thora-Nische zeigen noch die Teilung durch einen Mittelsteg, der oben in Rundbögen ausläuft, wie sie früher alle Fenster hier hatten. Die jetzige kleinteilige Scheibenfüllung wurde erst später eingebracht.

Rückseite mit Tora-Nische

Rückseite - gegenüber der Tora-Nische

Man muss sich bei der alten Fenstergestaltung vergegenwärtigen, dass sehr strenggläubige Juden darauf bedacht waren, nach Möglichkeit sowohl in den Fenstern als auch in den Gewölben deutlich hervortretende Kreuzformen wegen der Assoziation zum Christuskreuz zu vermeiden. In der Thora-Nische befand sich der Thora-Schrein mit den Thora-Rollen. Diese sind der kostbarste Besitz einer jeden Synagogengemeinde. Sie enthalten die fünf Bücher Mose, handgeschrieben auf Pergament. Inmitten der Synagoge stand zum Vorlesen des Thora-Textes das Pult, Bima oder auch Almemor genannt."

Innenraum mit Tora-Nische (Wikipedia)
Tora-Nische mit Davidsstern im Rundfenster
(hier nicht erkennbar)

Info-Tafel an der Eingangstür


Gedenktafel in der Tora-Nische
 


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