Miniatur Ludwigs des Heiligen aus dem Ms M.240 |
(1226-1270) galt wegen seiner intensiven Frömmigkeit als der Heilige. Nach innen war er von tiefer Spiritualität erfüllt, nach außen stellte er sich als heftiger Verfechter des christlichen Glaubens und begeisterter Promotor der Kreuzzüge dar. Das ihm gewidmete prachtvolle Exemplar gotischer Buchmalerei ist eine "Bible moralisée", also eine Auswahl-Bibel, eine Variante der Biblia Pauperum (Bibel für die Armen im Geiste = die Unwissenden) bekannt. Hier werden Alt- und neutestamentliche Episoden paarig nebeneinander gestellt. Die Illustrationen sind "moralisierende" Interpretationen nach einem typologischen Muster (z.B. Adam - Christus = neuer Adam). Die extrem künstlerisch aufwändige Bibel (biblia rica) des Königs gelangte zu seinen Lebzeiten nach Toledo. Dort trennte man seltsamerweise die letzten acht Folioseiten heraus und versah sie mit einem Ledereinband. Es sind 56 Illustrationen, die mit einem Begleittext versehen sind. Sie stellen Szenen aus der Apokalypse des Johannes dar. Dieses Fragment befindet sich in der Pierpont Morgan Library, New York (Ms M. 240).
Entstehungszeit: um 1235.
Mehr zur Bibel Ludwigs des Heiligen: hier
Die hier folgenden Beispielseiten stammen aus der Faksimile-Ausgabe des ADEVA-Verlags Graz 1995.
Dort erschien auch der Kommentarband von Hans-Walter Stork 1995, 100 S., sw-Abb.
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CC
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