Sonntag, 19. November 2023

Lotos-Sutra - Nichiren-Buddhismus - Soka Gakkai (aktualisiert)

Im 6. Jahrhundert kamen buddhistische (Mahayana-)Traditionen aus China nach Japan. Sie sind ab 552 sicher datiert. Als bedeutende Folgewirkungen traten u.a. der Shin-Buddhismus (als Amitabha- bzw. Amida-Buddhismus), der Zen und der Nichiren-Buddhismus besonders hervor.
Das aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. stammende Lotos-Sutra (Lotus-Sutra) wurde für diese buddhistischen Richtungen auf Grund seiner Anschaulichkeit mit Erzähl-Szenen und leicht zugänglichen Weisheitslehren zu einer der wichtigsten Schriften des Mahayana-Buddhismus - gewissermaßen die Bibel Ostasiens. 

    Lotos-Sutra (Sanskrit) - National-Archiv Indien







Nichiren-Buddhismus

Das Lotos-Sutra spielt auch in einer Reformbewegung des 13. Jahrhunderts eine Schlüsselrolle. Sie ist vom Leben und Wirken des Nichiren Daishonin (1222 - 1282) geprägt und damit der Anfang des Nichiren-Buddhismus: 
Pagode des Kuonji-Tempels,
Haupttempel der Nichiren-Richtung
(Wikipedia)

  • Leben und Wirken von Nichiren
  • Ausgewählte Schriften. Die Gosho Nichiren Daishonins. Hg. SGI-Deutschland 2008
  • Die Schriften Nichiren Daishonins .
    Freiburg/Br.: Herder 2014 
    (Verlagsinformation)
  • The Writings of Nichiren (Nichiren Library)
  • Philip B. Yampolsky (ed.) / Burton Watson and others (translation):
    Letters of Nichiren. New York: Columbia Univ. Press 1996, 584 pp., indices
  • Philip B. Yampolsky (ed.) / Burton Watson and others (translation):
    Selected Writings of Nichiren. 
    New York: Columbia Univ. Press 1990, 508 pp., indices
  • Richard Causton: Der Buddha des Alltags. Einführung in den Buddhismus Nichiren Daishonins. Aus dem Englischen von Susanne Ochs. Mörfelden: SGI-Deutschland 1998, 296 S., Index
  • Yukio Matsudo: Nichiren,
    der Ausübende des Lotos-Sutra. Norderstedt:
    Books on Demand 2004, 591 S., Register
Soka Gakkai

Auf diesen mittelalterlichen Reformator beruft sich neben der stark ethisch ausgerichteten Rissho Koseikai auch die Laienbewegung  Soka Gakkai (deutsch: Wertschaffende Gesellschaft), die - von Japan ausgehend - heute etwa 15 Millionen Anhänger zählt.
Sie entstand 1930 innerhalb der  
Laienbewegung Nichiren-Shōshū ( = die Wahre Nichiren-Schule"). Als ihr Gründer gelten der Pädagoge Tsunesaburō Makiguchi und sein Nachfolger Josei Toda: Sie standen in Opposition zur shintoistisch-imperialistischen Kriegsverherrlichung und wurden deshalb ins Gefängnis gebracht. Makiguchi starb dort. Unter Josei Toda lebte die Bewegung nach dem 2. Weltkrieg wieder auf. Die Aberkennung der Soka Gakai als Laienbewegung führten schließlich zur endgültigen Trennung von Nichiren-Shoshu. Ihr ehemaliger Präsident Daisaku Ikeda (geb. 1928-2023) war seit 1991 nun Präsident von Soka Gakkai International (SGI). Engagement für den Frieden und interreligiöser Dialog gehören zu den wichtigsten Zielen der Organisation.


In der "liturgischen Mitte" von SGI steht die regelmäßige Rezitation, das Chanten des Mantras: „Nam Myoho Renge Kyo“ (Daimoku). Es hilft zur Annäherung an die Buddhanatur im Menschen.

 CC




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