Dienstag, 26. März 2019

Fatima Mernissi - Vordenkerin für Frauenrechte im Islam (aktualisiert)


Die bedeutende marokkanische Soziologin
Fatima Mernissi (1940-2015) 
gehörte zu den engagierten Frauen und wichtigsten Intellektuellen in der islamischen Welt.
Sie gehört zu den beeindruckenden Frauengestalten muslimischer Modernisierung - nicht nur in den traditionellen Gesellschaften des Maghreb, sondern generell. Dabei sind ihr die humanistischen Werte, die sie auch im Koran sah, ausgesprochen wichtig mit der Forderung nach weiterer Aktualisierung. So plädierte sie für einen Islam, der der Menschenwürde - ob Mann und Frau - die Priorität einräumt. Angesichts patriarchaler Strukturen entwickelte sie eine Art islamischen Feminismus, der auch von der europäischen Frauenbewegung beeinflusst wurde.
Darum wehrte sich Fatima Mernissi mit Vehemenz gegen eine Koran-Auslegung, die die Männer den Frauen überordnet sowie eine islamistisch geprägte Frauenbewegung, die unter dem Label des Feminismus überholte Verhaltensmuster wieder einzuführen versucht.

Ins Deutsche übersetzte Titel, die bereits die Denkrichtung der Autorin zeigen und ihr  islamwissenschaftliches und gesellschaftspolitisches Engagement verdeutlichen u.a.:
  • Geschlecht, Ideologie, Islam. München: Frauenbuchverlag 1987
  • Der politische Harem. Mohammed und die Frauen. Frankfurt/M.: Dagyeli 1989
  • Die Sultanin. Die Macht der Frauen in der Welt des Islam. Hamburg / Zürich: Luchterhand 1991
  • Die Angst vor der Moderne. Frauen und Männer zwischen Islam und Demokratie. Hamburg / Zürich: Luchterhand 1992
  • Die vergessene Macht. Frauen im Wandel der islamischen Welt. Berlin: Orlanda Frauenverlag 1993
  • Harem. Westliche Phantasien - östliche Wirklichkeit.
    Aus dem Englischen von Kate Reiner. Freiburg u.a.: Herder 2000/2005

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