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Edith-Stein-Kapelle im Kardinal-Schulte-Haus Bensberg |
Im Rahmen der INTR°A-Jahrestagung zusammen mit der Thomas-Morus-Akademie Bensberg
am 12.09.2015 in der Edith-Stein-Kapelle
Thema der Tagung:
Braucht Humanismus Religion?
Eröffnungsgesang:
Gott ruft sein Volk zusammen (GL 477,1-2)
Begrüßung der
Gemeinde
Liebe Schwestern
und Brüder,
wir leben in einer
widersprüchlichen Zeit. Ein Blick auf die Entwicklungen in der Gegenwart Kann
suggerieren, dass es neben Terror, Angst und Flucht, dem Erstarken neuer
Nationalismen und neuen Grenzen keinen Raum für Zeichen echter Humanität gibt.
Doch im Kleinen und Großen ist gerade in Deutschland zu bestaunen, dass sich
Menschen angesprochen fühlen vom Leid der Anderen und einfach nur helfen. Im
Mitleid und in der Hilfe werden Sprache und Kultur, werden Religion und Kult zunächst
bedeutungslos. Es geht dann um den Nächsten als Mensch, der wie wir alle
Sicherheit erstrebt und Hoffnungen hat, Liebe und Geborgenheit erfahren will.
Echte Humanität braucht gar keine großen Ideale und Programme, keine Utopien
und Wolkenschlösser. Sie entsteht dort, wo sich Menschen im besten Gewissen
umeinander und um sich selbst sorgen, wo sie sich gegenseitig Raum zum Wachstum
und zur Entwicklung geben. Wollen wir nun in diesem Geiste der Einheit und der
Freude aneinander - bei aller möglichen Fremdheit - zusammen feiern (Michael Hartlieb).
Schuldbekenntnis, Kyrie und Gebet
Lied: Sonne der Gerechtigkeit (GL 481,1+4+5)
Text aus dem Buddhismus: Im Gosingam Wald
Majjhima Nikaya, Mittlere Sammlung: 32. (IV,2):
Mahāgosinga Sutra – Im
Gosingam-Wald II (bearb. Werner Heidenreich)
Es begaben
sich vier Jünger des Buddha zum ehrwürdigen Sáriputta, um die Lehre zu hören.
Der sah die Mönche herankommen, und sprach zu ihnen: "Willkommen ihr
ehrwürdigen Mönche, meine Brüder“.
Sariputta
fragte zuerst Ananda: „Entzückend ist der Gosingam-Wald, herrlich die klare
Mondnacht, die Bäume stehen in voller Blüte, himmlische Düfte, meint man, wehen
umher. Was für ein Mönch, Bruder Ananda, mag dem Gosingam-Walde Glanz
verleihen?"
Der ehrwürdige Ananda
antwortete, dass der Mönch den Gosingam-Wald Glanz verleihe, der die Lehre des
Buddhas verstehe, behalte und richtig weitergeben könne.
Als der ehrwürdige
Revata von Sariputta gefragt wurde, verwies er auf die Gedenkensruhe und den
Geistesfrieden, es sei ein Mönch der zurückhaltend und weise lebe, der dem
Gosingam Wald Glanz verleihe.
Der ehrwürdige
Kassapa verwies, als er gefragt wurde, auf das disziplinierte Asketentum eines
Mönches, der bescheiden nur von wenig Almosen in der Einsiedelei lebe, ein
solcher verleihe dem Gosingam-Wald Glanz.
Der ehrwürdige
Mahamogallana sprach von dem weisen Erwägen und Austauschen über die Lehre mit
anderen, mit der ein Mönch dem Gosingam-Walde Glanz verleihe.
Mahámoggallána
fragte nun Sáriputta welcher Mönch dem Gosingam-Wald Glanz verleihen würde.
Sariputra nannte die Herzensgüte und Freude, die ein Mönch bei all seinen
Tätigkeiten und Vertiefungen aufrecht halten könne. Ein solcher Mönch verleihe
dem Gosingam-Walde Glanz.
Sáriputta
ging mit den Mönchen zum Buddha und fragten diesen, wer von ihnen recht
gesprochen habe. Alle hätten auf ihre Weise recht, antwortete der Buddha und
fügte hinzu: Der Mönch verleihe dem Gosingam-Wald Glanz der sich entschlossen
vornehme: 'Nicht eher will ich von hier aufstehen, als bis ich ohne anzuhangen das
Herz vom Wahn erlöst habe.'
Lied: Laudate omnes gentes, laudate Dominum (GL 386)
Lesung: Phil 2,5-9
Kanon:
Herr bleibe bei uns, denn es will Abend werden,
und der Tag hat sich geneiget (GL 89)
Fürbitten
I. Gott der Menschlichkeit,
wir kommen zu dir als Menschen
mit unseren
Widersprüchen, Hoffnungen und Ängsten.
Uns fehlt oft der Mut, klar zu sehen und unser Leben
zu ändern.
Wir bitten dich für diejenigen,
die erschöpft und traumatisiert bei uns ankommen,
die aber unseren Schutz und unsere Hilfe brauchen.
II. Wir bitten für diejenigen,
die ihren Hass gegen Flüchtlinge gewaltsam entladen
und die Helfenden
verunglimpfen.
Lass nicht wieder den deutschen Wahn
zur Maxime gesellschaftlichen Handelns werden.
III. Wir bitten dich für uns alle, lass uns achtsame Menschlichkeit üben.
Wir wollen uns an deiner Menschlichkeit ausrichten,
so wie sie sich in Jesus gezeigt hat.
Vaterunser
Friedensgruß / Abschluss-Segen
Und der Friede Gottes, der höher ist,
als alles, was wir wissen oder verstehen,
dieser Friede bewahre uns.
Wir vertrauen uns dem göttlichen Segen an:
heute, morgen und allezeit.
Orgelmusik zum Ausgang